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Du musst nicht normal sein!

  • geheimniscremerei
  • 13. Mai 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Juli 2019

Im Januar 2018 startete Lydia das Zauberhaut-Projekt, um Menschen mit Hautproblemen zu helfen. Mit einer Kombination aus Coaching, Reiki und Trance widmet sie sich dem psychosomatischen Teil einer Hautkrankheit und versucht so, diese zu lösen. Weil Lydia selbst über 20 Jahre lang schwere Neurodermitis hatte, startete sie dann einen Podcast zum Zauberhaut-Projekt. „Mein Leben war wirklich geprägt davon“, erzählt sie mir, als wir miteinander telefonieren. Ihre Stimme ist hell und freundlich. Sie klingt, als würde sie viel lachen. Heute ist Lydia weitestgehend frei von Neurodermitis, ihr Weg zur Heilung war lang. Und genau deshalb möchte sie anderen helfen. Nicht nur mit ihrer Arbeit als Coach, sondern auch mit dem Podcast möchte Lydia mit gutem Beispiel voran gehen und vor allem die psychosomatische Seite einer Hautkrankheit beleuchten. „Das wird leider nicht oft angeguckt, welche emotionalen Belastungen das ganze mit sich bringt.“ Wir unterhalten uns lange über ihre Krankheit, ihre Vergangenheit und ihre Arbeit.


Ihre schlimmste Zeit hatte sie zwischen 16 und 18 Jahren. „Ich weiß nicht, ob du schonmal jemanden gesehen hast, der verbrannte Haut hat, ich hatte das fast übersät an meinem ganzen Körper. Also meine Haut sah aus, als wäre sie verbrannt, weil sie einfach nicht mehr… Also sie war einfach komplett offen.“ Ich weiß, wie ein Brandopfer aussieht. Ich kann mir nur schwer ausmalen, wie sie sich gefühlt haben muss. Allein wusste sie sich nicht mehr zu helfen. Umso offener war sie, als ihr jemand den Tipp gab, es einmal mit Reiki zu versuchen. Sie ging daraufhin zu einer Reiki-Expertin. „Und sie hat mir nicht nur ein bisschen geholfen. Ich würde fast sagen, sie hat mein Leben gerettet.“ Ich frage sie, wie das abgelaufen ist. Durch die Energieübertragung durch Reiki hatte Lydias Körper wieder genug Energie, sich zu regenerieren. „Und deswegen war ich so begeistert davon, dass ich das selbst gelernt habe.“




Die Methoden

Ich bin ein wenig skeptisch. Deshalb frage ich Lydia, was genau Reiki eigentlich ist. Sie lacht und nimmt es mir zum Glück nicht übel. Lydia erklärt, dass Reiki Energiearbeit ist, also eine Art von Energieübertragung oder Energieaustausch ist. Menschen, die gelernt haben, ihre Energie wie eine Ressource aufzubauen, können damit anderen Menschen helfen. Das ergibt für mich irgendwie tatsächlich Sinn. Um ihren Klienten den Weg zur Heilung zu zeigen, schenkt Lydia ihnen aber nicht nur Energie. Die Kombination aus den verschiedenen Methoden ist ihr Erfolgsrezept. Während in einer Trance oder auch Session versucht wird, den Knackpunkt des Hautproblems in der Vergangenheit oder im Unterbewusstsein des Klienten zu finden, befasst sich Lydia in einem Coaching mit dem Hier und Jetzt des Klienten und sucht dadurch den Heilungsweg. „Im Unterbewusstsein ist alles abgespeichert. Wenn du dann mal an die Ursachen und an die Kerne rankommst, dann kannst du mit den richtigen Worten, mit den richtigen Methoden die alten Ängste heilen“, erklärt Lydia. Auch wenn es Lydia wichtig ist, dass ihre Coachies nicht immer und immer wieder kommen, um eine Session zu erleben, ist sie weiterhin für sie da. „Es geht vielmehr darum, dass die Vergangenheit abgeschlossen ist!“ Entweder durch Meditationen, wovon eine kostenlos auf ihrer Website verfügbar ist, durch ein anschließendes Coaching oder durch ihren Podcast, der sich genau an Menschen wie ihre Klienten richtet.


Podcast Zauberhaut Bild
Klick hier um in Lydias Podcast reinzuhören

Ihr Podcast findet großen Anklang. „Wie sagt man? Man sticht in ein Wespennest.“ Lydia lacht. Der Bedarf an Mut und Hoffnung bei Hautproblemen, die chronisch werden können, ist groß. Betroffene verstecken sich oft unter Make-up oder Kleidung, finden keine andere Lösung. Da sprechen Lydia und ich aus persönlicher Erfahrung. Auch Lydia fand sehr lang keine Hilfe oder jemanden, der ihr den Weg in die Heilung zeigt. „Deswegen musste ich selbst zu diesem Menschen werden.“


Heilung von Neurodermitis

Schon als Kind hatte Lydia Neurodermitis. Sie war bei vielen Dermatologen und probierte die verschiedensten Dinge aus, um gesunde Haut zu bekommen. Zwar konnten manche Symptome teilweise gelindert werden, die Ursache blieb aber unklar. Mit zwölf Jahren war sie dann das erste Mal bei einem Coaching, um der Ursache auf den Grund zu gehen.


Während Lydias härtester Neurodermitis-Phase verhielt sie sich wie die meisten Teenager in diesem Alter. Manchmal trank sie Alkohol, manchmal ging sie feiern, schlief wenig, aß nicht gesund. Sie eignete sich schlechte Gewohnheiten an, machte ihre Krankheit zu einer schlechten Angewohnheit und plagte sich mit Angstgedanken, Zweifel und Scham. Ich kann sie sehr gut verstehen.


Den Krankheitsschub langfristig weitestgehend unter Kontrolle zu bekommen gelang ihr nicht nur dank Reiki. Seit ihrem ersten Coaching machte Lydia Rückführungen, also Session, und löste dabei alte Muster, Gewohnheiten und Traumata auf. Sie arbeitete mit Heilpraktikern zusammen, um ihre Ernährung umzustellen und sich zu entgiften. Lydia begann, sich vegan zu ernähren und keinen Alkohol mehr zu trinken, was einen großen Einfluss auf ihr Hautbild hatte. Ausschlaggebend für ihre Heilung war eine Session, in der sie ein wichtiges Trauma und dadurch entstandene Ängste auflösen konnte.


Tipps und Tricks

Ich frage Lydia, ob sie heute auch noch auf Alkohol verzichtet. Ich stelle mir das als nicht sehr einfach vor. Sie lacht und klärt mich auf. Lydia trinkt heute ab und an mal einen Sekt zum Anstoßen, einen Cocktail zum Feiern oder ein Glas Wein einfach nur so. Sie versucht immer noch sich vegan zu ernähren, macht aber gerne auch einmal eine Ausnahme, wenn es bei Oma Kuchen gibt. „Und da freu ich mich auch darüber!“ Lydia erzählt, dass das früher anders war. Damals versteifte sie sich so sehr auf die vegane Küche, dass sie eine „Lebensmittelkrise“ hatte. „Du musst immer deine Mitte finden zwischen allem“, sagt sie heute entspannt. Dass Lydia entspannt ist, glaube ich ihr aufs Wort. Ihre ruhige Art holt mich direkt runter, lässt mich ankommen. „Wenn das in Stress ausartet, dann ist das kontraproduktiv.“ Was Lydia ihrem 17 Jahre alten Ich mit auf den Weg geben würde, wenn sie könnte, ist ganz einfach: „Du musst nicht normal sein! Du musst nicht dazu gehören! Du musst nicht wie andere sein!“ Und das würde sie auch allen anderen ans Herz legen. „Wir sind alle nicht normal. Wir sind alle individuell!“ Ich finde, das klingt sehr schön.

"Du musst nicht normal sein!"

Kann man sich schminken, wenn man Neurodermitis hat? Das ist kein Problem, für Lydia war Make-up sogar sehr lange eine wichtige Unterstützung: „Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hätte ich mich nicht raus getrau ohne!“ Wichtig ist bloß, die Haut danach sorgfältig zu reinigen und zu pflegen. Sonst können die Poren verstopfen, was zusätzlich noch zu Pickeln und Hautunreinheiten führen kann. Lydia schwört deshalb auf die Abschminke von Ringana. Ich frage sie, ob sie weitere Pflegeprodukte empfehlen kann. Da die Ansprüche der Haut bei der Gesichtspflege bei jedem so unterschiedlich sind, ist Lydia vorsichtig mit Empfehlungen. Einen generellen Pflegetipp für Neurodermitis-Patienten hat sie trotzdem: „Mit kaltem Wasser das Gesicht abschminken. Nicht mit normalen Wattepads, sondern mit denen zum Waschen. Sonst wirst du rot und das Blut schießt ins Gesicht. Das allein hat mir schon geholfen.“


Schulmedizin: ja oder nein?

Obwohl die klassische Schulmedizin Lydia nicht helfen konnte, verteufelt sie sie nicht: „Die können uns schon helfen. Die können unsere Symptome lindern. Das Problem ist nur, wenn wir die Ursache nicht finden, dann wird das Symptom immer wieder auftreten.“ Zwar konnte ihr die Medizin an einem Punkt in ihrem Leben nicht mehr weiter helfen, aber sie hat sie auch in ihrem Leben gebraucht. Lydia ist der Meinung, dass eine gute Mischung zwischen klassischer Medizin und alternativen Behandlungsmethoden gut wäre.


Für welche Behandlungsmethode man sich auch immer entscheidet, für Lydia ist eins klar: „So lange man Ursachenforschung macht und wirklich seine Ursachen einmal auf der körperlichen und auf der emotionalen und seelischen Ebene mal betrachtet und anschaut, ist das auf jeden Fall der richtige Weg.“



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